Die grüne Insel ist der absolute Traum, ich stapfe im Süden auf der Beara Halbinsel zwischen dem tobendem Atlantik, einer überraschenden Bergwelt und hübschen kleinen Ortschaften hin und her.
Und bin begeistert von der wunderbaren Natur und den wahnsinnig freundlichen Menschen. Die Iren sind ein ausgesprochen gastfreundliches Volk, sie sind traditionsbewusst und natürlich katholisch. Sie lieben die Musik und vor allem ihre Herzlichkeit und die auffallende Höflichkeit haben es mir angetan. Dazu ist der typische Ire äußerst gesprächig.
Top Thema ist das Wetter, für das sich die Iren sofort entschuldigen. Denn es spielt gerade ziemlich verrückt. Die berühmten "four seasons a day" erlebe ich auch schon mal innerhalb einer Stunde, an ständigen Klamottenwechsel von Regenschutz über Mütze bis hin zu kurzen Hosen hab ich mich aber schnell gewöhnt. Und ich habe die irische Wettersprache gelernt: "It will be a beautiful day" bedeutet keinesfalls, dass die Regensachen ganz unten im Rucksack verstaut werden sollten... "It's gonna be nice" heißt, dass zumindest kein Dauerregen zu erwarten ist und bei "It will be really terrible!" muss man mit Wetter jenseits aller Vorstellungen rechnen - es regnet von allen Seiten während wahnsinniger Sturm ins Gesicht peitscht - innerhalb kurzer Zeit ist man völlig durchgeweicht.
Da bleibt nur eins: auf das ein oder andere "Pint" ins Pub. Dort ist es ganz normal, dass die Theke bereits am Nachmittag gut besetzt ist und man kommt schnell ins Gespräch - natürlich übers Wetter, "the terrible Empire" (Großbritannien ist nicht besonders beliebt) und Sport, denn die Iren sind begeistert von Rugby, Hurling & Co. Auch Golfen ist in Irland sehr verbreitet - es gibt mehr als 300 Golfplätze auf der kleinen Insel. Die Spiele locken viele Fans in die Pubs, man guckt gemeinsam in einer friedlichen Atmosphäre. Ich seh aber bei dem ganzen Regelwerk nicht wirklich durch und freu mich einfach ahnungslos mit.
In meiner zweiten Urlaubswoche habe ich noch die Dingle-Halbinsel umwandert, die als eine Hochburg der irischen Sprache und Kultur gilt. Hier wird noch in Irisch-Gälisch unterrichtet, Englisch gilt quasi als Fremdsprache. Und die keltischen Klänge sind auch sonst in aller Munde - die Iren sind stolz auf ihre uralte Sprache und sie ist irgendwie auch Ausdruck einer kleinen Revolte gegen das britische Königreich.
Der äußerste Südwestzipfel Irlands ist von unzähligen Sandstränden, zerklüfteten Felsen und Klippen umgeben. Ein Traum von irischer Landschaft, den außer mir natürlich auch noch andere Touris im Visier haben, vor allem Amerikaner sind hier anzutreffen. Die finden auch den Insel-umrundenenden Wanderweg "fantastic" und präsentieren sich im perfekten Wanderoutfit. Um dann neben ihrem Gepäck meist auch sich selbst zum Etappenziel befördern zu lassen. Sie haben wohl nicht mit Strecken jenseits der 1 km Marke und dem irischen Wetter gerechnet.
Das war auch auf der Dingle Halbinsel äußerst wechselhaft und hat mir den ein oder anderen Besuch im Pub beschert. An der Bar kommt man schnell ins Gespräch und ich erfahre viel über das irische Leben, das auch nicht nur Friede - Freude - Eierkuchen ist.
Die irische Gastfreundschaft, die wohltuende Höflichkeit und die musikalische Ader der Iren begeistern mich jeden Tag aufs neue. Mich bewegen die spontan angestimmten irischen Volkslieder und überhaupt herrscht eine recht emotionale Stimmung an der Theke - die Iren sind äußerst mitfühlend. Wir haben einige Tränen vergossen und oft auf Ringo und "grá geal mo chroí", was soviel bedeutet wie "die Liebe des Herzens", angestoßen.
Neben dem irischen Bier gibt es auch noch unzählige andere Spezialitäten und ich probiere mich fleißig durch die deftige Küche. Dabei bringen mich in Fett gebrutzelte Wurstspezialitäten und Unmengen Pommes an meine Grenze - ich bin sowas von satt, ich musste in den letzten beiden Tagen sogar das "Full Irish" breakfast bissl zusammenstreichen (und das will was heißen😅)
"fish & chips" gibt es überall und wird auch von den Einheimischen sehr gern gegessen. Es ist meist gut zubereitet und wirklich lecker. Zu den Pommes wird immer etwas Essig gereicht, was irgendwie auch nur hier schmeckt🙃
Keinesfalls fehlen darf der Tee, die Iren trinken mehr davon als Kaffee und zelebrieren die Teekultur mit hübschem Geschirr. Dazu gibt es Scones mit Marmelade im Verhältnis 3:1 (Zucker:Frucht) oder andere irre süße Kuchen. Wunderbar zum Aufwärmen nach einem Regentag..
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